Amherstfasan (Chysolophus amherstiae)

Hahn:     Gesamtlänge 140 - 170 cm, davon Schwanzlänge 80 - 110 cm
Henne:   Gesamtlänge           70 cm, davon Schwanzlänge 35 -  40 cm
Es gibt kaum einen schöneren Fasan, als den Amherst, besonders wenn man ihn in voller Balz erlebt.
Die wesentlichen Farbmerkmale beim Hahn sind: Stirn und Oberkopf erzgrün, das Gesicht nackt und bläulich, die Augeniris hellgelb. Am Hinterkopf ansetzend eine 6 cm lange schmale, intensiv rote Haube. Ein großer, gleichmäßig herabhängender Kragen, weiß, jede Feder schwarz gesäumt. Schulter, Vorderrücken und Oberbrust (Kopfpartie) sind dunkelgrün mit schwarzem Endsaum. Hinterrücken goldgelb bis strohgelb, Bürzelgegend scharlachrot. Beim Flügel sind die Handschwingen schwarzbraun, die Armschwingen schwarz. Die Unterseite weiß, zum After hin und an den Schenkeln mit Wellenzeichnung. Die Unterschwanzfedern vom Schwanz sind bräunlich, schwarz quergebändert. Die seitlichen Lanzenfedern orangerot. Das mittlere dachförmig angeordnete Paar langer Stoßfedern erscheint silbriggrau und ist schwarz quergebändert. Die Kenntnis über Farbmerkmale ist deshalb notwendig, weil durch die Einkreuzung von Goldfasanen reinblütige Amherstfasane sehr selten sind. Auch wenn durch Rückpaarungen über mehrere Generationen am Amherst das Goldfasanenerbe nicht oder kaum mehr erkennbar ist, so zeigt doch deren Nachkommenschaft durch marginales Rot im Bauchgefieder oder andere Merkmale die mangelnde Artenreinheit. Das sicherste Erkennungsmerkmal ist der gebänderte Schwanz. Von oben nach unten - zuerst kommt ein gleichmäßig starkes schwarzes Band aus dem dünne schwarze blitzartige Zeichnungen in einem weißen Band Enden, das halb so breit ist wie das schwarze. Die Zeichnung darf das nächste schwarze Band nicht berühren.
Meine Zuchttiere sind blutsfremd und stammen aus dem Schlupf von Wildfängen. 
Eine gentechnische Untersuchung ergab jeweils 99,9% Artenreinheit. Selbiges bei deren Nachzuchten aus dem ersten Jahr.
Beheimatet sind sie in den Gebirgsgegenden von Südost-Tibet und Südwest-China, allgemein in höheren Lagen als der Goldfasan. Ersteinfuhr von zwei Hähnen 1828 durch die Frau des britischen General-Gouverneurs Earl Amherst nach London. Ihr zu Ehren wurden sie mit “Lady Amherst´s" Fasan benannt. Leider wurden bei der Einfuhr 1869 wiederum 5 Hähne und nur eine Henne (welche auch noch verstarb) eingeführt. Erst später wurden einzelne Hennen eingeführt.
Der Fehler, sie mit Goldfasanenhennen zu verpaaren, beschert uns noch heute die Misere der mangelnden Artenreinheit. Selbiges gilt natürlich auch für Goldfasane.
Seine Haltung ist ansonsten recht einfach. Probleme kann es jedoch durch die Aggressivität des Hahnes während der Balzzeit geben. Damit es nicht zu dem Tod von Hennen kommt, sollten Amherstfasane in einer nicht zu kleinen Voliere mit vielen Versteckmöglichkeiten untergebracht werden. Seine feurige Balz unterscheidet sich kaum von der seines Vetters, des Goldfasans. Beide sind vollendete Balletttänzer. Nur in einem unterscheiden sie sich bedauerlicherweise: Während die Balz beim Goldfasan meist friedlich endet, ist vom Amherstfasan bekannt, dass er oft im Anschluss an die Balz wie in Raserei seine Henne verfolgt, sie skalpiert oder gar tötet. Im ersten Jahr meiner Zucht mit den Amherst konnte ich dieses Verhalten leider auch bei meinen Tieren feststellen. Diesem Problem, vor allem nach dem Schlupf der Kücken, gehe ich insofern aus dem Wege, dass ich den Hahn getrennt von der Henne mit den Jungtieren in angrenzenden Gehegen halte. Nach 6 Wochen separiere ich die Kücken von der Henne und lasse den Hahn wieder zur Henne. Er befindet sich zu diesem Zeitpunkt meist in der Mauser und die Henne hat vor im Ruhe bis zur nächsten Saison.
Das natürliche Gelege besteht aus 6 - 12 isabellfarbenen Eiern. Die Brutdauer beträgt 23 Tage. Meine Henne führt und schützt die Küken vorbildlich. Nach 5 Wochen kann man meist schon die Junghähnchen an der helleren Augenfarbe erkennen, bald auch an den gebänderten Schwanzfedern und Andeutungen eines grauen Kragens. Nach 3 Monaten sind sie selbstständig. Im Herbst des zweiten Lebensjahres sind sie ausgefärbt und im Frühjahr darauf zuchtreif. 
Amherste sind übrigens sehr flinke Mäusejäger - siehe Bild links. Sie fressen jüngere Mäuse bis auf das Fell komplett auf. Ältere werden lediglich erlegt. Anfänglich hatte mich dieses Verhalten sehr erstaunt, zumal ich auch dachte, meine Gehege wären "Mäusesicher". Sind sie eigentlich auch. Ausgehungert schlüpfen die Mäuse durch das 12 mm Gitter - voll gefressen passen sie nicht mehr durch und werden trotz zahlreicher Versteckmöglichkeiten schnell leichte Beute für die Amherste. Einen Wurmbefall durch die "Zusatzkost" hatten meine Tiere zum Glück bisher nicht.










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